Freitag, 22. Januar 2016

Greymouth

Am 10. Januar um 7 Uhr morgens galt es Abschied nehmen. Ich stieg in den Tranzalpine Railway, der mich durch die landschaftlich so interessanten Alpen direkt aus Christchurch nach Greymouth brachte. Ein Ort zum sich selbst verlieren, Frieden zu finden. Selbst einfachste Dinge vermögen es, mich voll auszufüllen, mich Zuhause, Träume und Wünsche vergessen zu lassen. Die noch von der Sonne warme, frisch duftende weiße Wäsche zusammenlegen während Bens Stimme und Gitarre durch die offenen Fenster vom Balkon hereindringt, die ruhigen Stunden zwischen 11 und 16 Uhr, in denen kein Gast da ist (die meisten bleiben nur für eine Nacht in Greymouth) und ich ungestört Klavier klimpern kann, Gespräche und Diskussionen mit faszinierenden und inspirierenden Persönlichkeiten (darunter auch endlich mal Kiwis, reisende Rentner, ehemalige RAF Symphatisanten, Cara, die namibianische, in einer Cheetah Station arbeitende Farmerin, die trotz ihrer 27 Jahre schon so viel an Lebensweisheit in sich zu tragen scheint u.v.m.), der Sonnenuntergang über dem Meer, vom Balkon aus betrachtet, bei dem natürlich Bens Gitarre wieder nicht fehlen darf( überhaupt diese Stimme, die einen wünschen lässt, bereits Enkel zu haben und ein einfaches Leben irgendwo im Outback zu führen)...
Die Küste hier erinnert mit dem Hafen und der Mole ein wenig an Dänemark, gerade bei Sturm vermag sie überaus stimmungsvoll zu sein, die Berge mit dem Regenwald auf der anderen Seite der Stadt ein wenig an Milford Sound, insbesondere wenn die Wolken tief hängen und dem ganzen diesen zwielichtigen, regenballadartigen Charakter geben. 
Ich sage Stadt, weil es der größte Ort an der Westküste ist, was soviel bedeutet wie: es gibt zwei Cafés und einen Supermarkt.
Hier bleibt neben den täglichen 3 Stunden Arbeit viel Zeit, sodass ich mir bis ein paar der vorherigen Bekanntschaften einladen konnte. Natürlich habe ich auch hier wieder bereits viele neue Leute kennengelernt, einige neue Kartenspiele beigebracht bekommen und viel über Israel, Amerika, Holland und co. erfahren. 

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