Donnerstag, 19. November 2015

Auckland

Das Flugzeug landet mit einem Ruck. Starkes Abbremsen, vereinzeltes Klatschen. Was folgt, ist eine genaueste Überprüfung, ob man nicht doch Lebensmittel, Outdoorequipment oder Medikamente bei sich trägt. 400 Dollar Strafe. Neuseeländische Dollar natürlich, man ist jetzt schließlich in Neuseeland, auch wenn man das zunächst überhaupt nicht realisiert. Neuseeland. Da ist man nun. Wohin man immer wollte und alle Richtungen stehen einem offen. Ein komisches, wenn nicht sogar beängstigendes Gefühl. Der sich letztlich so kurz anfühlende 21h Flug mit Zwischenstopp in dem so fremdartig und zugleich vertraut wirkendem Flughafen von Singapur. Fremdartig hauptsächlich wegen des Kampfes den sich die so üppige Flora mit dem geradezu klinisch sauberen Rest zu geben scheint. Scheint deshalb, weil es ihn nicht mehr gibt. Auch ein Blick aus dem Fenster verrät: Grauer Beton und vor sattem Grün und mannigfachen Blüten lassen keinen Zweifel daran, wer diesen Kampf schon längst gewonnen hat. Der Mensch, der all dieses Grün nur in kleinen, dafür vorgesehenen Quadraten zulässt. Vertraut deshalb, weil es sich um die gleichen Läden wie an jedem Flughafen handelt. Und darüber hinaus, auch die Werbung zeigt ausschließlich westliche Gesichter. Ansonsten ist dieser Flughafen wohl der angenehmsten,an dem ich je sein durfte, nicht zuletzt wegen des äußerst zuvorkommenden Personals.




Aber zurück zu Auckland. An dem Sky Bus scheint kein Weg in Richtung Innenstadt vorbeizuführen, das Hostel ist dann schnell gefunden. Haka Lodge heißt es und ist einwandfrei. Nur verständlich, dass es solch hohe Bewertungen kriegt. Ein erster kurzer Ausflug führt mic zunächst die K-Road entlang, in der auch das Hostel liegt. Indische Superetten, Cafés und Restaurants aller Nationalitäten, alternative Kleidungsgeschäfte und dererlei mehr reihen sich aneinander. Mit ihren Fassaden und Vorbauten sieht die Straße fast aus wie aus einem Westernfilm. Die Massen an Schildern und Lichtern hingegen geben dem ganzen den Eindruck eines heruntergekommenen Tokios.

Dann biege ich ab auf die Queenstreet und nach einiger Zeit hat sich das Bild drastisch geändert. Läden wie Dior und Theater säumen nun den Weg. Statt der platten Fassaden sieht man nun Romantische Bauten neben hochglanz Hochhäusern.

Weiter komme ich erst am nächsten Tag. Auch wie sauber die Stadt ist und wie wenig Bettler es gibt, fällt mir dann erst auf. Und natürlich die Fußgängerampeln, die, wenn das grüne Männchen zu laufen beginnt, Töne von sich geben, als würde ein Irrer mit einer Laserpistole umherschießen bis das Männlein einem Countdown weicht. Diesmal laufe ich also weiter und finde mich in der Quaystreet wieder, welche den Hafen entlangführt.

Dort sehe ich neben schönen Inseln auch Container mit vertrauten Aufdrücken wie Hamburg Süd oder P&O. Nachdem ich der Quaystreet nach rechts einige hundert Meter gefolgt bin, stelle ich fest, nahezu allein zu sein, wo ich doch eben noch kaum einen Weg durch die Menschenmassen finden konnte. Ich laufe trotzdem weiter und das lohnt sich. Nach einiger Zeit komme ich zu grüneren Orten und einer Aussichtsplattform, von der aus man einen schönen Blick aufs Meer hat.
Quasi als Dreingabe finde ich dabei auch noch einen wirklichen Supermarkt, die in dieser Stadt so selten zu sein scheinen wie mir bekannte Bäume oder Blumen. Ich erinnere mich wage, etwas von " 80% der Planzenwelt ist einzigartig" gelesen zu haben.
Mein erster Einkauf hatte mich in einen dieser Indischen Supermärkte geführt und was soll ich sagen, es war ein Erlebnis. Zur Begrüßung flogen mir zwei Vögel entgegen, überall lagen leere Pappkartons auf dem Boden, der hintere Teil wurde als Lagerraum benutzt und die zwei Inder am Tresen sahen recht gelangweilt aus. An diesem Tag fuhr ich mir übrigens auch einen Sonnenbrand ein, obwohl es hier erst Frühling ist und es größtenteils bewölkt gewesen war. Trotz des Frühlings scheint sich der Neuseeländer sehr auf Weihnachten zu freuen.
Weihnachten im Sommer. Neuseeland ist eben am anderen Ende der Welt, das merkt man auch an der Zeitverschiebung von 12 h, die einen um 18 Uhr abends bei egal welcher Tätigkeit erbarmungslos einschlafen und um 2 Uhr morgens aufwachen lässt.
Nun, das war jetzt ein ziemlich langer Bericht und die Fotos sind vorerst leider nur die meines Handys, ich entschuldige mich dafür:D

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